Was ist eigentlich ein Fork? Aktuelles Thema zu Bitcoin und Bitcoin Gold
Bitcoin Fork, Bitcoin Gold (BTG) entsteht!
Der Fork des Bitcoins war seit Wochen in aller Munde. Bist Du bereits in Alternativwährungen drin , hattest Du es sicherlich auch etwas an deinen Kursen gemerkt:
Wochenlange „downtrends“ nahezu aller Alternativwährungen.
Lediglich ein paar Ausnahmen wie WTC, NEBLIO, usw. konnten Kursgewinne verzeichnen.
Woran lag das nun? Ganz klar: am Fork und der Ausschüttung des Bitcoin Golds an alle Bitcoin (BTC) Besitzer. (Du erhältst zum Zeitpunkt des Snapshots, die exakte Anzahl an Bitcoin Gold Coins, wie du zu diesem Zeitpunkt an Bitcoins in deiner Wallet besitzt).
Das veranlasste natürlich viele Kryprowährungs-user, ihre Einlagen aus Alternativwährungen herauszuziehen und in Bitcoin anzulegen. Die Folge: Bitcoin erreichte ein neues Alltimehigh, während Alternativwährungen so vor sich hindümpelten.
Der Fork ging früher über die Bühne als geschätzt wurde, einige Plattformen (Exchanges) bieten den Handel mit Bitcoin Gold bereits an, andere Plattformen wie coinbase.de haben Sicherheitsbedenken und unterstützen Bitcoin Gold erst einmal gar nicht.
Der Kurs des Bitcoin Golds ist bereits von ca. 539$ auf 169$ abgestürtzt (Stand 25.10.2017). Viele Bitcoin Gold (BTG) Besitzer hatten die Bitcoin Gold (BTG) Bestände von der jeweiligen Exchange noch gar nicht überreicht bekommen und konnten somit ihre Bitcoin Gold Coins nicht handeln.
Was ist denn jetzt eigentlich ein Fork und warum gibt es so etwas?
Schauen wir uns hierzu einmal die Definition auf Wikipedia an:
Die Fork-definition von Wikipedia bezieht sich auf eine klassische Open Source Software-Fork, also einer Weiterentwicklung einer Software.
Bei einem Blockchain-Fork hingegen ist es das Ziel, eine Alternativ-Währung zu erstellen.
Ein Fork wird dazu benutzt, um Funktionalitäten hinzuzufügen. Nutzer mit Programmierkenntnissen können also bei Open-Source Projekten (Kryptowährungen), gemäß ihrem eigenen Bedarf, Funktionalitäten hinzufügen.
Was hat das alles nun mit einer Blockchain zu tun?
Nehmen wir das Beispiel Bitcoin heran, der Bitcoin beruht auf einer Public Blockchain, also auf einem offenen Quellcode, der von Entwicklern modifiziert werden kann.
Es ist im Bereich der Kryptowährungen aber essentiell, dass die Netzwerkteilnehmer in bestimmten Punkten einer Meinung sind.
Das heißt, das es höchst problematisch wäre, wenn einige Miner die SHA-256-Hashfunktion benutzen und andere Netzwerkteilnehmer eine andere Hashfunktion benutzen.
Schließlich muss es ein einheitliches Register geben, in das alle Transaktionen eingetragen werden und von jedem Nutzer einsehbar und anerkannt werden kann.
Die Schritte eines Forks sehen wir folgt aus:
- eine allgemein anerkannte Bitcoin Version existiert bereits
- Die Netzwerkteilnehmer wünschen sich neue Funktionalitäten, z.B. eine Erhöhung der Blocksize, um Kapazitätsprobleme zu umgehen
- Ein beliebiger Entwickler (Nutzer) kopiert die aktuelle Bitcoin Software und modifiziert diese mit einer höheren Blocksize.
- Jetzt stellt er die Software allen anderen Netzwerkteilnehmern zur Verfügung, die sie nun ebenfalls nutzen können.
- Es existieren jetzt zwei Versionen der Bitcoin Software im Netzwerk. Alle Netzwerkteilnehmer können entscheiden, welche sie verwenden möchten
Arten von Forks
Um die Forkarten genauer zu betrachten, musst Du erst einmal verstehen was Nodes sind. Knapp erklärt bilden Nodes die Netzwerkknoten auf der die Blockchain gespeichert ist.
Im Besten Fall ist die gesamte Transaktionshistorie, auf allen Nodes dezentral gespeichert.
Alle Nodes in einem Netzwerk müssen mit einer kompatiblen Software betreiben werden, um sich auf einer Blockchain verständigen zu können. Wird nun ein Änderungswunsch (also ein Modifiaktionswunsch) eingereicht gibt es 2 Arten von Forks:
Der Softfork
Der Abwärtskompatibilitätsfork: die Nodes können zum Teil mit einer neuen Software arbeiten, es gibt zeitgleich keine Probleme mit den Nodes der alten Software.
Das heißt: die alten Nodes akzeptieren die Meinung der Netzwerkteilnehmer, die sich für eine neue Software entschieden haben.
Die Netzwerkteilnehmer mit der neuen Software, möchten hingegen ihren Standard etablieren und setzen dabei bei allen Blöcken auf ihr neues verfahren. Sobald nun die Mehrheit erreicht ist, verständigen sich alle Nodes auf die neuen Blöcke.
Fazit: alte und neue Nodes arbeiten weiterhin zusammen
Der Hardfork
Der Hardfork ist nicht Abwärtskompatibel. Bestehende Nodes müssen ihre Software zwingend updaten, um die neuen Blöcke verarbeiten zu können. (Nochmal zum Vergleich: beim Softfork wurden die neuen Blöcke von den alten Nodes unterstützt).
Die jetzige Inkompatibilität der beiden Versionen, führt jetzt dazu, dass das Netzwerk gesplittet wird (Fork=Gabelung).
Die Nutzer die sich gegen eine Modifikation entschieden haben, operieren nun auf der alten Version weiter, wohingegen die Netzwerkteilnehmer die sich für eine Modifikation ausgesprochen haben, die neue Version benutzen. Sie bewegen sich nun also auf zwei verschiedenen Blockchains.
Fazit: alte und neue Nodes gehen getrennte Wege, es entstehen zwei Blockchains
Wer entscheidet ob es einen Hard- oder Softfork gibt?
Beispiel Bitcoin: Das Bitcoin Core (Entwicklerteam) hat einen Änderungsvorschlag (Modifikationswunsch), kann die Änderung aber nicht alleine bewilligen.
Warum? Weil die Miner entscheiden welcher Blockchain sie folgen.
Somit ist die dezentralität gesichert, da die Entscheidung dem Netzwerk überlassen wird und keiner einzelnen Person.
Das Bitcoin Core Team kann immer wieder Neuerungen vorschlagen und vortragen, das Netzwerk muss allerdings zustimmen.
Hierbei muss man folgende Szenarien beachten:
Miner Activated Fork
Bei einem Minder Activated Fork entscheiden die Miner im Netzwerk das ein Fork durchgeführt wird.
Sie signalisieren dies, durch ein anhängen von Informationen an bestimmte Blöcke.
Wenn ein ausreichender Mineranteil die letzten 1000 Blöcke den Fork signalisiert hat, werden die Änderungen durchgesetzt.
Zum Beispiel wird bei 75% die neue Version gültig, ab 95% werden sogar die alten Blöcke abgewiesen, die nicht mit der Information gekennzeichnet wurden.
User Activated Soft Fork (UASF)
Bei einem UASF wird der Fork durch die Mehrheit unter den Full Nodes entschieden. Es wird ein Datum festgesetzt, bei dem die Mehrheit der Fullnodes zustimmen muss, damit der Fork zustande kommt.
(Eine Fullnode zeichnet sich dadurch aus, das auf ihr alle Transaktionen gespeichert sind und die Fullnode muss bestimmte Auflagen erfüllen damit sie als Fullnode fungiert.
Jeder Netzwerkteilnehmer aht automatisch eine Light Node. Durch bestimmte Kriterien / Auflagen seitens des Bitcoin Core Teams kann eine Light Node zu einer Full Node werden)
Miner Activated Soft Fork (MASF)
Bei einem MASF entscheiden die Mimer mit ihrer Rechenpower als Stimmrecht über einen Fork. Die Fullnodes können die Änderungen im Anschluss direkt übernehmen.
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